Ich bin gerade dabei, einen Blog zu eröffnen, der dann ab Anfang 2025 diese Homepage ersetzen soll. Ja, richtig, ich habe www.thomasney.de gekündigt. Ich werde nach meinem erfolgten Renteneintritt meine Internettätigkeiten nach und nach reduzieren. Auf Facebook und Instagram sind die Auftritte des Thomas Ney.Theaters bereits gelöscht, Club Fahrenheit wird folgen. Die jeweiligen Homepages werden auch verschwinden. Dafür gibt es nun den Zauber Blog, auf dem allerdings keine Theaternachrichten o.ä. zu lesen sein werden, sondern Berichte über mein Rentnerhobby: Die Zauberei.
Mein You Tube Kanal bleibt erst mal so wie er ist, allerdings werde ich dort keine Lesungen etc. mehr aufnehmen, sondern auch alles auf die Zauberei umstellen. Ihr seht, ich nehme meinen Ruhestand ernst.
Wer sich für Zauberkunststücke interessiert – aber auch alle anderen, die wissen wollen, was ich so treibe – ist herzlich eingeladen, auf thomasney.blockspot.com vorbeizuschauen. Da findet Ihr z.B. kleine Videos wie das folgende hier:
Viel Spaß beim Staunen und hinterlasst gerne einen Kommentar!
Ich habe ein bißchen recherchiert und in alten Zeitungsausschnitten gewühlt und dies zusammengetragen.
Mein erstes Erscheinen in Lüneburg war zur Spielzeit 1994/95 als Gast in Romeo und Julia (Bruder Lorenzo). In der nächsten Spielzeit (Umbauspielzeit) war ich dann schon festes Ensemblemitglied. Ich durfte in jedem Schauspiel mitwirken, was einerseits ja ganz schön ist, aber andererseits keine Zeit ließ für meine eigenen, damals noch kleinen Soloproduktionen. Deshalb änderte ich meinen Status zum Ende dieser Spielzeit gleich wieder auf Gast und eröffnete in der kommenden Spielzeit mit meinem eigenen Programm über Hans Fallada das neue T.NT, das nach dem Umbau im Theater integriert war: Es war wie ein Rausch oft gewesen…. Ich betone immer wieder gerne, dass es ohne mich das T.NT als Spielstätte nie gegeben hätte, denn der Raum sollte ursprünglich als Lager gebraucht werden. Aber durch mein Engagement für die kleine Form erhielt ich das Studio, wovon die Kollegen bis zum heutigen Tag profitieren.
Doch bei diesem einen Programm blieb es nicht. In der Folge lieferte ich nach und so wurde das T.NT zu meiner kleinen Heimat, was einen Leserbriefschreiber dazu veranlasste zu schreiben, das T.NT solle doch in Thomas-Ney-Theater umbenannt werden.
In diese Zeit fiel auch meine erste Inszenierung von Bartsch, Kindermörder (1998), damals mit Thomas Flocken in der Titelrolle. Die sechs Aufführungen waren alle gut besucht. Offensichtlich war das Publikum damals noch interessiert an ernsten und problematischen Stücken. Heutzutage ist es erfolgversprechender, oberflächliche oder zumindest unterhaltsame Stücke zu liefern. Aber dazu später mehr.
Diese Mischung aus Gastengagements am großen Haus und Eigenproduktionen im Studio lief viele Jahre sehr gut. In diese Zeit fallen erfolgreiche Produktionen wie Bartsch, Kindermörder, Der Junge im Bus, Es war wie ein Rausch oft gewesen…, Brennendes Herz Klabund, Wahnsinn ist ein relativer Zustand, Klamms Krieg, Texte und Lieder von Kurt Tucholsky, Der Klomann und sein tanzender Sohn, Einsatz für Gruga Fuffzehn, Ausblick auf das Paradies, Oleanna, Mein Hüsch und nicht zuletzt Loriots dramatische Werke.
Mit dem Klomann und mit Loriot schaffte ich es zweimal, zu den bestbesuchten Produktionen des Theaters zu gehören. Und der Klomann durfte zweimal die Theatergala am Tag der offenen Türe moderieren. Meine Popularität war auf dem Höhepunkt. Ich erinnere mich noch, als wir unser Haus auf dem Bockelsberg kauften, wie uns unsere neuen Nachbarn begrüßten mit den Worten: „Das ist doch der Klomann!“
Dann kam der Intendantenwechsel und für viele Kollegen war es der Abschied von Lüneburg. Für mich sah es anfangs noch ganz gut aus. Gespräche mit dem neuen Intendanten verliefen positiv, schnell war eine Fortsetzung von Loriot im T.NT geplant. Dann machte der neue Hausherr einen Rückzieher und versuchte, ein hauseigenes Loriot-Programm auf die Beine zu stellen. Aber da machten ihm die Loriot-Erben einen Strich durch die Rechnung: Die Aufführungsrechte für Lüneburg waren schon vergeben, nämlich an mich, und zwei verschiedene Abende mit Sketchen von Loriot zur gleichen Zeit in Lüneburg waren undenkbar. Auch ein Interventionsversuch des Intendanten bei den Rechteverwaltern von Loriots Werken schlug fehl. Loriot am Theater Lüneburg ist erst wieder dieser Tage möglich. In der Zwischenzeit hatte ich – immer im Jahresabstand – drei weitere Programme auf die Beine gestellt: Loriot hoch 2, Loriot 3D und Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen. Darüberhinaus gab es unter meiner Regie zwei Produktionen mit Texten von Loriot außerhalb von Lüneburg, und zwar in Uelzen und in Jagsthausen.
Nun stand ich aber ohne Theater da und es begann eine Zeit des Tingelns. Vorübergehend sah es so aus, als ob ich das theater im e.novum übernehmen sollte, aber daraus wurde leider nichts. 2014 dann öffnete die KulturBäckerei seine Pforten. Zusammen mit dem Theater zur weiten Welt, dem Theaterkollektiv Neues Schauspiel und dem Theater Rampenlicht (das Figurentheater Marmelock kam später noch dazu) bezog ich den Theatersaal in der ehemaligen Bäckerei der Standortverwaltung und weil das Kind einen Namen braucht, hielt ich den Zeitpunkt für geeignet, das Thomas Ney.Theater (TN.T) aus der Taufe zu heben. Im Grunde aber war ich es allein, der mit wechselnden Mitspielern Theaterstücke produzierte. Von 2014 bis Ende 2021 erblickten in der KulturBäckerei viele große und kleine Produktionen das Licht der Welt: Loriot – Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen (20 ausverkaufte Vorstellungen), Spiel’s nochmal, Sam, Ekel Alfred – Silvesterpunsch mit Knalleffekt (über 25 ausverkaufte Vorstellungen), Event, Kunst, Kaspar Häuser Meer, Glückliche Tage, Eine Frau braucht einen Plan und zuletzt Bartsch, Kindermörder in einer Neuinszenierung mit Nils Nupnau.
Und dieses Stück war es dann, mit dem ich mich von der KulturBäckerei verabschiedete. Fortgesetzt werden sollen die Literaturveranstaltungen des Club Fahrenheit im mosaique – Haus der Kulturen, vorausgesetzt, die Förderung klappt. Die Zusammenarbeit mit dem mosaique ist mir sehr wichtig. Außerdem werde ich 2024 zum wiederholten Mal auf einem Kreuzfahrtschiff die Gäste unterhalten. Das habe ich bereits zweimal gemacht, es waren jedesmal gute Erfahrungen. Die Verbindung von Beruf und Reisen hat mir immer gut gefallen. Davon zeugen auch viele Tourneen mit Ellen Schwiers und anderen.
Dies ist ein sehr geraffter und kurzer Abriss meiner Lüneburger Zeit. Alles davor und alles Private habe ich ausgelassen. Ende 2024 gehe ich in Rente. Was danach kommt, weiß ich nicht. Reisen? Spielen? Lesen? Zaubern? Oder alles zusammen?
Dies ist nur eine Zwischenmeldung, denn eigentlich gibt es das Thomas Ney.Theater nicht mehr. Aber wenn man uns lieb bittet, dann packen wir auch unser Bühnenbild und alle Requisiten von Bartsch, Kindermörder in einen Transporter und fahren nach Hamburg!
Das preisgekrönte (Barbara-Kisseler-Theaterpreis 2022) Theater das Zimmer in Hamburg hat uns eingeladen, unsere Produktion Bartsch, Kindermörder in seinen Räumen in der Washingtonallee aufzuführen. Und da ich die Location für unglaublich passend für unser intensives Theatererlebnis halte, habe ich gerne zugesagt.
Am 30.11. und am 01.12.2022, jeweils um 20 Uhr. Tickets gibt’s online hier:
Das Thomas Ney.Theater ist nicht mehr. Ursprünglich ins Leben gerufen, um meine Projekte vom Theater Lüneburg abzugrenzen und dem Kürzel des theatereigenen Studios eine neue Bedeutung zu geben, hat es sich in den Jahren nach dem Intendantenwechsel erhalten und die knapp acht Jahre in der KulturBäckerei Lüneburg überlebt.
Aber jetzt brauche ich das Label nicht mehr.
Das heißt nicht, dass ich voll und ganz aufhöre. Ich verweise hier ausdrücklich auf mein zweites künstlerisches „Kind“, das mittlerweile schon groß geworden ist und eine eigene Homepage besitzt: Club Fahrenheit im mosaique – Haus der Kulturen. Die Beschäftigung mit Literatur erfüllt mich weiterhin mit Freude und ist so angenehm unaufwändig.
Außerdem kann man mich weiterhin als Schauspieler engagieren – für Geld natürlich! So probe ich zur Zeit am Theater Paderborn den Erzähler in der Rocky Horror Show. Eine Rolle, die ich schon mal vor 10 Jahren bei den Burgfestspielen Jagsthausen spielen durfte und die mich auch jetzt wieder mit großer Freude erfüllt. Premiere ist am 18. November 2022.
Für den Nachruf, den mir Frank Füllgrabe in der Landeszeitung vom 3.11.2022 gewidmet hat, bin ich ein paar Stunden in mich und in mein Zeitungsarchiv gegangen und habe für den Artikel einen kurzen Aufsatz über meine Lüneburger Zeit geschrieben. Quasi um Stoff und Inhalte zu liefern. Natürlich haben wir noch ein ausführliches Gespräch geführt, nicht allein, um dieses schöne Foto zu machen.
Da ich aus urheberschutzrechtlichen Gründen nicht einfach den Text aus der Zeitung kopieren darf, werde ich in den folgenden Wochen und Monaten ausführlich aus meinem Aufsatz zitieren, angereichert mit Fotos und Kritiken. (Wer ein Abonnement und den Artikel verpasst hat, kann ihn online hier nachlesen.) Und sicherlich werde ich auch ein paar Anekdoten erzählen, die nicht in der Landeszeitung zu lesen waren.
Den Newsletter wird es auch weiterhin geben; über ihn werde ich – wie früher schon – meine Lesungen bewerben.
Also: Dran bleiben! Ich habe noch zwei Jahre bis zur Rente.
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